Handwerker müssen oftmals sehr kreativ denken und handeln. Wer nichts von der „Stange“ kauft, sollte auch mal improvisieren können. Das Blechbiegen gehört auch dazu.
Was passiert eigentlich beim Blechbiegen? Zunächst muss man das Kalt- und Warmbiegen unterscheiden. Diese zwei Möglichkeiten stehen einem zur Verfügung.
Ich möchte hier jetzt nicht tief ins Detail gehen und nur die Möglichkeiten des Blechbiegens mit oder ohne Kantbank anreißen.
Wer die Voraussetzungen der Warmverformung hat, kann diese bei bestimmten Situationen sehr gut einsetzten.
Beim Blechbiegen kommt es zumeist auf die Materialstärke an. So kann man ohne Hilfsmittel kein Stahlblech von mehreren Millimetern biegen. Dies funktioniert am besten nur durch die Warmverformung.
Wer beispielsweise ein starkes Flacheisenprofil, oder Winkelprofil biegen möchte, sollte hier schon mit einem Brenner o.ä. arbeiten. Starke Profile würden sich bei einer kalten Verformung im Gefüge so stark verändern, dass diese von der Belastbarkeit eingeschränkt würden.
Beim Blechbiegen kommt es auch auf ein wenig Erfahrung mit dem Medium „Metall“ an. So sollte man zum Beispiel Aluminium überhaupt nicht Kalt verformen, da das Gefüge zu stark verändert würde.
Sicherlich habt ihr es schon einmal probiert, dass man bei mehrfachen Blechbiegen, also immer wieder zurück in die ausgangs Position, das Blech irgendwann bricht. Dies würde bei Aluminium schon nach wenigen hin und her passieren.
In unserem Beispiel wollen wir nur im Kaltverfahren einfaches Blechbiegen, sogenanntes Dünnblech.
Jeder kennt das. Man hat ein neues Projekt geschaffen und dann kommt es zum Finish und soll nur noch ein Blechbeigen. Oh weh, wie soll ich das nur ohne Maschine gerade biegen.
Blech biegen einer kurzen Kante. Jetzt stellt man sich die Frage. Wenn ich aber jetzt nur eine kurze Kante biegen möchte, passen die Hilfsmittel, wie Schraubzwinge etc. gar nicht dran. Und nun?
Nicht verzagen und kreativ das Blech biegen. Wenn man nun eine zwei Zentimeter Kante zu Biegen hat, kann man diese nicht mit Haushaltsmitteln einspannen. Oder doch?
Klar geht das! Denn, wir nehmen einfach mehr Blech als wir benötigen. Beispiel: Es soll eine kante von zwei Zentimeter gebogen werden, so wähle ich zunächst das Blech 30 Zentimeter länger.
Wenn wir nun das Blechbiegen, dann inkl. der 30 Zentimeter, denn das lässt sich hervorragend zwischen unsere improvisierte Maschine einbauen.
Einfach das Blech an einer Türzarge (aber bitte nicht im Wohnbereich, da die Zarge auch Kratzer abbekommen könnte. Nur im Bastelschuppen etc.) einspannen und die zu biegende Kante direkt an die Kante der Zarge oder einer glatten festen Kante, anlegen.
Das Gegenstück ebenfalls direkt an die zu biegende Kante mittels der Schraubzwingen befestigen. Jetzt wird das Blech biegen zu Kinderspiel. Die Überstehende Kante wird nun gleichmäßig zum Beispiel im 90° Winkel gebogen.
Da wir in unserem Beispiel nur eine zwei Zentimeter Kante benötigen, wird der Rest nun mit einem Trennschneider, Eisensäge, oder Blechschere abgeschnitten.
Ich würde hier nur mit dem Trennschneider arbeiten, da der Schnitt ab saubersten wird. Nun können die geschnittenen Kanten nachbearbeitet werden.
Dies geht mit einer Handelsüblichen Feile am besten. Wer natürlich kniffelige Arbeiten ausführen möchte und diese sogar des Öfteren, der sollte sich auf langer Sicht eine Biegemaschine, Kantbank zulegen.
Fazit: Wer mal so eben ein Blechbiegen möchte, kann dies mit einfachen Hilfsmitteln selber machen. Bei komplizierteren Arbeiten, oder mehr als nur einmal Blechbiegen, sollte auf eine Kantbank zurück greifen.