Wer Schweißen lernen will, braucht ein wenig Geduld. Es reicht dabei nicht ein Schweißgerät, Elektroden und ein Stückchen Metall zu haben. Man muss einige Grundkenntnisse berücksichtigen.
Zunächst muss man sich um eine geeignete Schutzkleidung bemühen. Wer Schweißen lernen will, darf den Arbeitsschutz niemals aus den Augen verlieren.
Gerade bei Laien ist es schon häufig beim Schweißen lernen zu Unfällen gekommen. Aber lasst uns die Grundbedingungen einmal aufführen.
Als Grundausrüstung braucht man:
Es klingt im ersten Moment etwas Übertrieben, aber ich kann Euch versichern, dass die Schutzkleidung gerade beim Schweißen lernen ein Absolutes Muss ist.
Selber habe ich schon einige gefährliche Situationen miterlebt. Wenn der Kollege plötzlich mit seiner brennenden Fleecejacke vor einem steht und um Hilfe schreit.
Schuhe und Socken sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Schweißen lernen. Socken sollten auf keinen Fall aus Kunstfasern bestehen, da diese bei einem Funkenflug schmelzen und in die Haut brennen.
Die Schuhe sollten so Konzipiert sein, dass diese dicht verschlossen sind und die Gefahr des Eindringens durch Funken sehr gering ist. Desweiteren sollten die Schuhe selbstverständlich Feuerfest sein.
Die gleichen Feuerfesten Eigenschaften sollten auch Jacken und Hosen aufweisen. Hier auf keinen Fall leicht entzündbare Fleece-Bekleidung tragen.
Um seine Augen vor Verbrennungen und dem sogenannten „Verblitzen“ zu schützen, ist es unabdingbar einen geeigneten Schweißerschirm mit den dazugehörigen Gläsern beim Schweißen lernen zu benutzen.
Auch ganz wichtig, die Schweißerhandschuhe. Diese sollten auch Feuerfest sein. Denn bei Schweißen wird die Elektrode kürzer und man kommt mit der bloßen Haut dem Lichtbogen sehr nahe. Hier besteht ebenfalls Verbrennungsgefahr der Haut.
Zunächst stellt sich die Frage eines Schweißgerätes – siehe Artikel Trafo gegen Inverter.
Beim Schweißen lernen muss man einige wichtige Dinge berücksichtigen. Zum Beispiel die Auswahl der Materialien, stärke der Elektroden und die Stromstärke am Gerät.
Beginnen wir mit den Elektroden. Es haben sich für den Hausgebrauch Elektroden mit einer Stärke von 1,5-2,5mm bewährt. Wer also eher dünnes Blech schweißen möchte, z.B. 2mm, der kann auch mit 1,5-2,0mm Elektroden schweißen.
Die Stromstärke muss man selber durch probieren ermitteln. Die erfordert gerade beim Schweißen lernen etwas Übung. Bei der o.g. Materialstärke und den Elektroden, würde ich einen Bereich zwischen 70 und 85 Ampere probieren.
Gute Elektroden, sauberes Material sind ein wesentlicher Bestandteil beim Schweißen lernen. Dünnblech lässt sich natürlich besser mit einem CO²-Gerät schweißen, dies ist aber nicht Bestandteil dieses Artikels.
Die Faustregel ist: 40 X Elektrodestärke = Ampere Aber Erfahrungsgemäß ist es eher so: 35 X Elektrodestärke = Ampere (bis 2,5 mm) 40 X Elektrodestärke = Ampere ( über 2,5 mm) Du kannst immer 5 – 10 Ampere dazu oder weniger machen. Ist das Material 3 mal so dick wie die Elektrode dann tue ruhig 5-10 Ampere dazu wenn du besser durchdringen willst. Hat das Material genau Elektrodestärke, dann nimm ruhig 5 Ampere weg um zu verhindern das dass Material zu schnell läuft. Bei Winkeln muss du sehr aufpassen! Klemm es besser oder am Idealfall Hefte Diagonal eine Strebe an. Wenn beides nicht zu Verfügung steht, dann wende den faulen Schlosser Trick an. Biege den Winkel auf mit folgende Faustregel: Bei 100mm soll es um 2 mm steigen. Das kompensiert für den Verzug in der Regel relativ gut. (Ist aber wirklich nur ein Notfalltrick ;D )
(Quelle: MrJizzy181 by YouTube)
Was muss man alles tun, um ein gutes Schweißergebnis zu erzielen? Die Material-Spezifischen Eigenschaften sollten für alle Schweißarbeiten die Grundlage sein. Die Rede ist von einem sauberen, Rost und Fettfreien Material, welches man verschweißen möchte.
So muss man den möglichen Rost sauber entfernen. Fett, Unreinheiten und Unebenheiten, sollten entfernt bzw. angepasst werden. Material welches nicht gut zusammenpasst, kann man auch nicht gut verschweißen. Gerade im Sichtbereich, sollten dann die Schweißnähte optisch ansprechend sein.
Zunächst muss erst einmal ein Gefühl für das führen der Elektrode bekommen. Geschweißt wird von links nach rechts. Beim ansetzten wird die Elektrode leicht nach rechts geneigt.
Will man einen Lichtbogen erzeugen, muss die Elektrode kurz auf das zu verschweißende Material gestoßen werden und im gleichen Moment wieder für ein paar Millimeter abgezogen zu werden.
Im Vorfeld sollte natürlich der Maße-Pol an das Material angeschlossen werden, da es sonst zu keinem Lichtbogen kommen kann. Ist ein Lichtbogen entstanden muss man langsam und gleichmäßig nach rechts ziehen. Dabei die Elektrode immer möglichst im gleichen Abstand zum Material halten.
Wer das Elektroden Schweißen lernen möchte sollte noch ein paar Grundlagen beachten. Hier kann man schon einige Sachen richtig oder falsch machen.
Wenn möglich immer zu Strom hin schweißen. Was heißt das? Ganz einfach! Ist der Masse Pol an der rechten Seite angebracht und man fängt von links an zu schweißen, ist dies die Voraussetzung für ein gutes Schweißergebnis.
Auch das anwärmen des Materials an der Gegenüberliegenden Seite wirkt sich positiv auf das Ergebnis aus. Muss man auf Grund einer längeren Schweißnaht eine neue Elektrode einsetzten, ist es Ratsam die Schlacke nach dem erkalten an der Ansatzstelle zu entfernen. (Profis können dies ohne die Schlacke zu entfernen, hier muss man allerdings schon ziemlich geübt sein)
Um beim Schweißen lernen eine einigermaßen gute Naht zu Produzieren, bedarf es einiger Übung. Hier empfiehlt sich auf ein Stück Stahlschrott sogenannte Raupen zu schweißen.
Hier kann man gut das Schweißen lernen und später, wenn es dann darauf an kommt, eine gute Naht erstellen.
Fazit: Zunächst würde ich einen Inverter vor einem Trafo- Schweißgerät vorziehen. Der Inverter schweißt, gerade wenn man das Schweißen lernen möchte, doch etwas sanfter und angenehmer. Mit dem Inverter hat man, wenn das Gerät entsprechend ausgerüstet ist, die Möglichkeit mit einem speziellen Gas (Argon), WIG zu schweißen, also auch Edelstahl (Geht auch mit einem Trafo und Edelstahlelektroden – das Ergebnis sieht aber bescheiden aus). Bei allen Arbeiten sollte der Arbeitsschutz auf keinen Fall aus den Augen verlieren.